Schon vor 50 Jahren kämpfte Afrika um seine Kunst, die während der Kolonialzeit massenweise in europäische Museen gelangt war. Und es fand durchaus Unterstützung im Westen. Am Ende jedoch war der Kampf nicht nur vergebens, er wurde auch erfolgreich vergessen gemacht. Auf der Grundlage von unzähligen unbekannten Quellen aus Europa und Afrika erzählt Bénédicte Savoy die gespenstische Geschichte einer verpassten Chance, einer Niederlage, die heute mit umso größerer Wucht auf uns zurückschlägt.
Afrikas Bemühungen um seine in der Kolonialzeit nach Europa verbrachte Kunst sind keineswegs neu. Schon bald nach 1960, als 18 ehemalige Kolonien die Unabhängigkeit erlangten, wurde von afrikanischen Intellektuellen, Politikern und Museumsleuten eine ungeheure Dynamik in Gang gesetzt. In ganz Europa suchten daraufhin Politikerinnen und Politiker, Journalisten, Akademiker und einige Musemsleute einen Weg, afrikanische Kulturgüter im Sinne einer postkolonialen und postrassistischen Solidarität zurückzugeben. Die Argumente aber, mit denen andere versuchten, die Forderungen aus Afrika zu entkräften und Lösungen zu verhindern, ähneln auf frappierende Weise denen von heute. Schließlich verlief alles im Sand. Bénédicte Savoy verfolgt den postkolonialen Aufbruch und sein Ersticken und fragt, welche Akteure, Strukturen und Ideologien damals dafür sorgten, dass das Projekt einer geordneten, fairen Rückgabe von Kulturgütern traurig scheiterte.
Pressestimmen
Deutschlandfunk/ZDF/Zeit-Sachbuch Bestenliste Mai 2021
"(Bénédicte Savoys) Buch ‚Afrikas Kampf um seine Kunst‘ befeuert die Debatten um Europas dunkle Vergangenheit. (…) Vielleicht ist es dieser magische, entwaffnende Savoy-Effekt, der die charismatische, so ungelehrtenhaft Gelehrte zum Gewissen der Kunst macht – und damit zu ihrer momentan wohl mächtigsten Frau."
Die ZEIT, Alexander Cammann
"(Hat) sich seit dem Erscheinen vor einer Woche schon zum Standardwerk entwickelt (…) Die Lektüre macht Geschichtsvergessenheit unmöglich.“
WELT, Swantje Karich
"Jahrzehntelang geschah nichts in der Diskussion um die Rückgabe afrikanischer Kulturgüter. (…) Jetzt tut sich etwas – nicht zuletzt wegen Savoys Recherchen.“
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Julia Voss
"Schon in den 60er bis 80er Jahren war die Restitutionsdebatte hochaktuell, bis sie verebbte. Das rekonstruiert Bénédicte Savoy, Spezialistin für koloniale Raubkunst und Macron-Beraterin in ihrem Buch ‚Afrikas Kampf um seine Kunst‘ – spannend wie in einem Krimi."
"Das Tollste an Savoys Buch ist, dass sie die oft emotional geführten Debatten auf eine sachliche Ebene manövriert. Alle, die sich dazu Gedanken machen, sollten es lesen.“
Berliner Zeitung, Hanno Hauenstein
"Die Debatte der letzten Jahre über die Rückgabe von Kulturgut aus kolonialen Kontexten ist in Wahrheit ein alter Hut.“
Der Standard, Stefan Weiss
"'Afrikas Kampf um seine Kunst' präsentiert viele überraschende Erkenntnisse."
neues deutschland, Georg Leisten
"Bénédicte Savoy legt mit ‚Afrikas Kampf um seine Kunst‘ ein Jahrzehnte altes Versäumnis der Museen offen. (…) ein Buch wie ein Donnerschlag.“
Der Tagesspiegel, Nicola Kuhn
"Bénédicte Savoy ist eine hartnäckige Kämpferin gegen die Besitzstandswahrung europäischer Museen. Ihre Forderung: Der Erwerb von Kulturschätzen aus den früheren Kolonien muss grundlegend und konsequent auf den Prüfstand, um in der Vergangenheit geraubte oder abgepresste Kunst in ihre Herkunftsländer zurückzuüberführen.“
ZDF aspekte, Jo Schück
"Gut recherchierte und äußerst lesenswerte Publikation (…) geschrieben mit der zielgerichteten Präzision eines scharfen Floretts und in der Hoffnung, dass Restitutionsdebatten nicht erneut in Spiegelgefechten münden.“
Handelsblatt, Frank Kurzhals
"Es scheint als hätte Savoys wegweisendes neues Buch, kaum dass es alle lesen konnten, große Wirkung entfaltet. Und auch wenn es nicht mit einem Katalog all der nötigen Maßnahmen endet, eigentlich wissen wir ja, welche Schritte jetzt zu gehen sind."
"Spannend wie ein Krimi.“
SR 2 KulturRadio, Stefan Miller